Baderegeln & Gesundheit


Bewährte Saunaregeln

Wie ist es richtig?

Warum?

Vor dem Saunabad:

  • Nach Anstrengung und/oder Aufregung 15 bis 30-minütige Ruhe, nach Mahlzeit 1 bis 2 stündige Ruhe vor Beginn
  • wenn nüchtern, eventuell etwas Brot oder Süßes essen
  • sorgfältige Körperwäsche, gründlich abtrocknen

 

Vor dem Saunabad:

  • Körper muss unbeeinträchtigt auf Wärmereize reagieren können
  • es darf kein Blutzucker-Mangel bestehen
  • Hygiene, ohne Verdunstungskühlung auf der Haut setzt das Schwitzen früher ein

Während des Saunabads:

  • auf zweiter Bank entspannt sitzen (Füße in Sitzhöhe) oder liegen, 8 bis 12 min, maximal jedoch 15 min
  • vor Verlassen der Sauna sich aufsetzen, wie auf einem Stuhl und nicht abrupt aufstehen um die Sauna zu verlassen

Während des Saunabads:

  • intensives aber kurzes Saunabad schont Herz und Kreislauf, längere Verweildauer bringt keinen Mehrnutzen 
  • Anpassung des Kreislaufs an senkrechte Haltung, anderweitig kann es zu Schwindel oder Ohnmacht führen

Nach dem Saunabad:

  • möglichst Freiluftbad, wenige Minuten Auf- und Abgehen, nicht bis zum Frösteln, ruhig Einatmen, kräftig Ausatmen
  • abduschen mit kaltem Wasser, Herzfern beginnend (Füße, Hände, Beine, Arme dann Rumpf), anschließend ggf. in kalten Tauschbecken in Gänze eintauchen
  • 4-5 min mit warmen Fußbad niedersetzen
  • Wiederholtes Abgießen/Eintauchen mit anschließendem Fußwärmebad

Nach dem Saunabad:

  • Körper benötigt viel Sauerstoff, Haut braucht noch Wärme für Kaltwasser-Reize
  • Förderung des Blutrückstromes zum Herzen, vermindert Herzschlagzahl, kräftige Blutgefäßreaktion, Blutdruck steigt vorübergehen an
  • beschleunigt Wiedererweiterung der Blutgefäße in der Haut
  • entfernt weitere an die Oberfläche gebrachte Wärme, erweiterte Blutgefäß-Übung
Insgesamt 2 bis 3 Saunagänge (Erhitzen und Wiederabkühlen) Mehr als 3 Saunagänge bringen keinen höheren Nutzen und ermüden meist zu stark.

Am Ende des Saunabads:

  • Ankleiden (Füße zuerst) ggf. noch eine halbe Stunde Liegeruhe (zugedeckt)

Am Ende des Saunabads:

  • zu starke Abkühlung vermeiden

 

Wirkung auf den Körper

Die auf den Körper einwirkenden, wechselnden Wärme- und Abkühlreize haben eine Vielzahl von positiven Wirkungen für die Gesundheit.

 

Während der Wärmephase steigt die Temperatur der Haut ungefähr um 10°C an, im Inneren des Körpers bis zu 1,5°C. Dadurch setzt z.B. die Schweißabsonderung ein, Herz- und Atemfrequenz erhöhen sich und die Blutgefäße in der Haut weiten sich, was wiederum zu einer Vergrößerung der umlaufenden Blutmenge und zum schnelleren Blutfluss führt. In der Abkühlphase soll die Körpertemperatur wieder auf den Ausgangswert sinken, was mithilfe der Kaltanwendungen erreicht wird.

 

Veränderungen der Blutdruckwerte in der Sauna:

  • bei normalen Blutdruck ist ein leichter Druckabfall zu beobachten
  • bei Bluthochdruck, deutliche Drucksenkung
  • bei Blutunterdruck ist ein Anstieg zur Normalen festzustellen

Das Freiluftbad und das kalte Abgießen haben keine wesentliche Auswirkung auf den Blutdruck, das kalte Eintauchbecken bewirkt allerdings eine Erhöhung. Deshalb sollten Hochdruckkranke das Tauchbecken meiden, während sein Gebrauch für Menschen mit niedrigen Blutdruck besonders geeignet ist. Das anschließende Fußwärmebad bewirkt eine Rückführung des Blutdrucks in Richtung der Normalwerte.

Bei starken krankhaften Blutdruckabweichungen sind die Verbesserungen nur vorübergehend, weshalb das Saunabaden in diesen Fällen andere Therapiemaßnahmen nicht ersetzt.

Wärmephase

  • Anstieg der Körpertemperatur
  • Verbesserung der Hautdurchblutung
  • Stoffwechselsteigerung der Haut
  • Schweißabsonderung und Entschlackung
  • ggf. Normalisierung des Blutdrucks
  • Entspannung von Muskeln und Psyche

 Abkühlphase

  • Normalisierung der Körpertemperatur
  • Sättigung des Blut-Sauerstoffgehalts
  • Anregung der Nierenfunktion
  • Dilatations- und Kontraktionsübung der peripheren Blutgefäße
  • psychische Anregung und Erfrischungsempfinden

Gesamtwirkung

  • Hautreinigung und Anregung der Zellneubildung
  • Steigerung der Abwehr gegen Infekte
  • Übung des Herzens und der Kreislaufanpassung
  • Anregung des Hypophysen-Nebennierenrindensystems
  • vegetative Umstimmung mit allgemeinem Wohlbefinden

Langfristige Wirkung des regelmäßigen Saunabadens

  • Vermeidung von Atemwegsinfektionen
  • Funktionstraining für Anpassung von Blutdruck, Blutverteilung
  • Verbesserung der Durchblutung der Haut und der Schleimhäute der Atemwege
  • Pflege der Haut

Häufig gestellte Fragen

Wie oft sollte man saunabaden?

Etwa eine Woche halten die Wirkungen des Saunabades, wie z.B. die bessere Reaktion der Blutgefäße, Umstimmung der Steuerungsorgane im Körper und somit auch die damit einhergehende Sicherung gegen Schnupfen, Erkältung und Grippe.

Daher empfiehlt sich regelmäßig wöchentliches Baden mit zwei bis drei Saunagängen.

 

Warum sollte man während des Saunabads nicht trinken?

Der Wasserhaushalt sollte vor dem Saunagang ausgeglichen sein, das heißt man sollte keinen Durst haben und auch nicht auf Vorrat trinken.

Die beim Schwitzen ausgeschiedene Flüssigkeit geht hauptsächlich aus dem Blut hervor, da aber der Körper bestrebt ist die Zusammensetzung des Blutes möglichst konstant zu halten, führt dies zu vielen physiologischen Gegenregulationen zwischen verschiedenen Körpergeweben. Die Übung diese Vorgänge ist erwünscht, weil dem Fett-, Bindegewebe und Muskulatur nicht nur Wasser entzogen wird sondern auch z.B. Stoffwechsel-Rückstände und u.U. Giftstoffe, die wiederum durch die Nieren ausgeschieden werden.

Getrunkene Flüssigkeit auf Vorrat oder während des Saunabads könnte diese Effekte ganz oder teilweise unterdrücken, weil sie recht schnell den Magen-Darm-Kanal durchläuft und in das Blut aufgenommen wird.

 

Wie groß ist der Flüssigkeitsverlust und wie viel sollte man nach Abschluss des Bades trinken?

Ein regelmäßiger Saunagänger scheidet pro Minute 20 bis 40 ml Schweiß aus, bei einem Bad mit drei Saunagängen sind dies ca. 0,5 bis 1,5 Liter Flüssigkeit. Die tatsächlich ausgeschwitzte Menge kann man durch Wiegen (unbekleidet) vor und nach dem Saunieren genau bestimmen, dabei entspricht der Gewichtsverlust dem Flüssigkeitsverlust (z.B. 0,5 Kg= 0,5 Liter). Es sei noch erwähnt, dass der Schweiß zu 99% aus Wasser besteht, neben anderen Substanzen, wie z.B. Milch- und Fettsäuren, Harnstoff, Kochsalz und einer kleinen Menge Kaliumsalz.

Man sollte den tatsächlichen Flüssigkeitsverlust nach Abschluss des Bades durch Getränke wieder ausgleichen, gleichzeitig werden auch die ausgeschiedenen Mineralstoffe (Elektrolyte wie z.B. Natrium, Kalium und Chlorid) wiederaufgenommen.

 

Was tun, wenn man nicht schwitzen kann?

Schwitzt ein Saunaanfänger zunächst nur wenig, so liegt es meistens daran, dass die schnelle Reaktion der Blutgefäße in der Leder- und Unterhaut nicht geübt ist. Es wird Ihnen daher geraten vor der Sauna ein warmes Fußbad zu nehmen, welches die Blutgefäße im gesamten Hautgebiet zu erweitern hilft. Selbiges erreicht man auch z.B. durch bürsten der Haut bis zu einer leichten Rötung.

 

Dürfen Schwangere und Kinder saunabaden?

Frauen, die regelmäßiges Saunieren gewöhnt sind und dies wöchentlich einmal im Laufe der ganzen Schwangerschaft bis zur Geburt machen, zeigen eine deutlich verkürzte und leichtere Geburt. Es sollten allerdings keine Komplikationen während der Schwangerschaft auftreten und mit dem Arzt abgeklärt sein. Ebenso sind die positiven Wirkungen der Sauna auch auf Kinder übertragbar.

Weitere Informationen: "Sauna für Schwangere und Babys"

 

Bis zu welchem Alter in die Sauna?

Nur vom Alter her gibt es keine obere Grenze für das Saunabaden, es kommt eher auf den Gesundheitszustand und die Gewöhnung an. Wenn keine schwere Krankheit besteht, bei der das Saunabaden verboten ist, spricht nichts gegen die Sauna.

 

Was soll der Sportler beim Saunabad beachten?

Die Pause zwischen Trainingsende und Saunabeginn sollte groß genug sein, sodass die Herzfrequenz sich beruhigt, hierfür ist mindestens eine halbe Stunde erforderlich.

Welche Kranken sollen, und welche dürfen nicht saunabaden?

Wer so krank ist, dass er ins Bett gehört, darf nicht in die Sauna. Akut Kranke dürfen nicht in die Sauna:

  • besonders mit Fieber
  • mit Entzündungen innerer Organe, z.B. am Herzen, an den Blutgefäßen
  • Kranke mit nicht ausgeheilter Lungen-Tuberkulose
  • akut Krebskranke
  • Patienten mit Gehirnanfallskrankheiten
  • mit Veränderungen am Herzen, sodass dessen Leistung sogar bei Körperruhe nicht ausreicht
  • bei hochgradigen Gefäßveränderungen, im Gehirn oder am Herzen

Bei manchen Krankheiten kommt es auf die Schwere, den Grad und das Stadium an, ob der Betreffende saunabaden sollte. In diesen Fällen ist die Entscheidung dem behandelnden Arzt zu überlassen. So z.B. bei Bluthochdruck (Hypertonie) oder nach einem Herzinfarkt, vorher die Belastbarkeit durch einen Arzt überprüfen lassen.

 

Das richtig durchgeführte Saunabad ist bei folgenden Leiden zu empfehlen und wirkt oftmals auch langfristig beschwerdelindernd:

  • Asthma-Bronchitis-Krankheiten und chronischen Katarrhen
  • Rheumatismus (chronisch, nicht aktiv), Muskelrheuma
  • Arthrose, Bandscheibenbeschwerden
  • Krampfadern (Sauna erlaubt, sobald keine Venenentzündung mehr besteht)
  • Fettsucht (Adipositas), Magersucht
  • drucksenkend bei Bluthochdruck
  • periphere Durchblutungsstörungen pflegen sich zu bessern
  • Neigung zu Nervenentzündungen (Ischias) und zum Hexenschuss (Lumbago) wird vermindert

Der größte Wert in der Breitenwirkung des Saunabads liegt in der Bekämpfung prämorbider Zustände (vor dem Ausbruch einer Krankheit), daher obliegt es jedem sich der krankheitsverhütenden Wirkungen zu bedienen.

In diesem Zusammenhang wichtig zu erwähnen ist, dass das Saunabad als Erlebnis einen entspannenden, umstimmenden Effekt auf die Psyche hat und da auch viele Krankheiten auf psychosomatische Ursachen zurückgeführt werden, ist es eine besonders zeitgemäße Therapie und Prophylaxe.